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Das verrückte Versteckspiel mit uns selbst

Team Hamburger Heilpraktiker Fachschule • 5. Januar 2022

Schattenseiten des Egos - Die möchte kein Mensch haben. Aber jeder hat sie! Lesen und hören Sie, welches verborgene Entwicklungspotenzial eigentlich hinter diesen unliebsamen Seiten unseres Selbst steckt.


In folgendem Podcast erhalten Sie einen kleinen Einblick in unsere Ausbildung zum "Psychologischen Berater", welche auch im Ausbildungspaket "Heilpraktiker Synergie" enthalten ist.



Die sieben Todsünden


Schattenseiten sind, vereinfacht gesagt, die Seiten an mir, die ich nicht sehen kann oder die ich nicht sehen mag. Die ich am besten noch vor mir selbst verstecke. In der Bibel werden bereits sieben davon aufgezählt:


  • Hochmut = Arroganz
  • Habgier / Geiz
  • Wollust, worunter Begehren, Ausschweifungen und Genusssucht verstanden werden
  • Zorn / Wut / Jähzorn
  • Völlerei, worunter Maßlosigkeit, Gefräßigkeit, aber auch Selbstsucht fallen
  • Neid, wie Missgunst und Eifersucht
  • Trägheit bzw. Faulheit, Ignoranz und Feigheit


Nun werden diese Eigenschaften in der Bibel nicht als Schattenseiten, sondern sogar als Todsünden bezeichnet, was vielleicht noch einmal mehr den Wunsch schürt, keine dieser Schattenseiten ans Tageslicht zu holen. Ja, wie gesagt, diese in das Reich der Schatten zu verbannen. Genauer gesagt, zu verstecken.


Das Versteckspiel mit uns selbst


Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Versteckspiele Ihrer Kindheit? Na, wie lange hat es gedauert, das perfekte Versteck zu finden, wo Sie wirklich niemand finden konnte? Wie viel Herzklopfen hatten Sie, wenn sich der „Sucher“ ihrem Versteck näherte? Wie viele Niesreize mussten Sie unterdrücken? Dieser Moment, wenn Sie dann doch gefunden wurden, und sich sagten: „Mist! Das nächste Mal, muss ich mir ein besseres Versteck suchen!“ Oder, wenn Sie nicht gefunden wurden, und die anderen irgendwann die Lust am Suchen verloren haben und ein neues Spiel angefangen haben? War irgendwie auch eine blöde Situation?!


Und genauso ist das mit den Schattenseiten, die man vor sich selber versteckt. Die sind ja noch da und gehen nicht weg. Irgendwann, wenn Sie selbst mit etwas Anderem beschäftigt sind, kommen diese Schattenseiten aus ihrem Versteck hervor und dann sind Sie selber genauso überrascht, wie damals Ihre Spielkameraden, als sie plötzlich aus dem Nichts auftauchten und wieder mitspielen wollten. Mist! Total vergessen, dass die noch da sind. Also schnell rein ins nächste Versteck damit?!


Sie sehen schon, das wird zu einem immer währenden Kreislauf und findet kein Ende. Kostet einfach nur viel Kraft und Energie und könnte uns bis zu unserem Lebensende beschäftigen. Wobei wir dann vielleicht schöne Momente verpassen würden.

Wollen Sie das? Ich vermute mal, dass Sie das nicht wollen. Also wie geht man damit um? Ich könnte jetzt den Podcast beenden und sagen, dass Sie das in unserer Ausbildung zum Psychologischen Berater lernen. Das werden Sie auch tatsächlich, aber ich möchte Sie nicht so lange auf die Folter spannen und Ihnen ein kleines persönliches Beispiel schildern:


Beispiel einer Schattenseite: Faulheit


Dazu muss ich noch einmal in meine Kindheit zurückgehen. Zu meinen Eltern und wie ich die erlebt habe. Mein Vater, wenn er nicht gerade auf der Arbeit war, saß er entweder zu Hause am Küchentisch und machte Kreuzworträtsel oder er lag auf der Couch und schlief. Wovon er dann so müde wurde, dass er irgendwann abends ins Bett verschwand. Während meine Mutter von morgens früh bis abends spät durch das Haus flitzte, hier die Wäsche bügelte, dort das Essen kochte, dann noch Staub wischte usw. Für mich war das Alltag und ich dachte mir nichts dabei.


Bis eines schönen Sommer-Tages meine Patentante auf einen Kaffee vorbei schaute und meinte, sie hätte das auch gerne mal so schön, wie mein Vater, den sie gerade unten auf der Sonnenliege gesehen hatte: „Den ganzen Tag faul in der Sonne liegen und seine Frauen die Arbeit erledigen lassen.“ Boah! Das saß, im ersten Moment wollte ich schon sagen, dass mein Vater nicht faul ist. Aber das war nur im ersten Moment. Nachdem ich erst einmal geschluckt hatte, musste ich ihr Recht geben. Mein Vater war faul! Und ist es auch heute noch.


Die Ursache einer Schattenseite herausfinden


Ich merke das heute bei mir selber, wenn jemand zu mir sagt: „Du bist faul!“ Ich könnte dann wirklich unter die Decke gehen. Finde zig Sachen, die ich in den letzten 24 Stunden gemacht und erledigt habe und dennoch scheint das nicht auszureichen, um dieses „Stigma“ der Faulheit loszuwerden.


Warum ist das so? Nun, zum einen habe ich die Gefühle von meinem Vater übernommen und die Reaktion meiner Mutter darauf. Das, was mein Vater zu wenig gemacht hat, hat meine Mutter dann zu viel gemacht. Also reagiere ich genauso darauf wie meine Mutter damals und mache tausend Sachen. Nur damit ich nicht als „faul“ abgestempelt werde. Da ich dann aber vor lauter „Action“ etliche Dinge erledige, die für mich in dem Moment eigentlich unwichtig sind, erscheine ich nach außen hin faul, weil ich mich nicht mit den für mich wichtigen Sachen beschäftige. Und ein kleiner Anteil von mir selber weiß auch, dass ich „faul“ bin, weil ich das, was mir am Herzen liegt, noch nicht wirklich erledigt habe. Klingt verwirrend, nun ich versuche es an einem Beispiel zu erklären:


Ich wollte schon vor Wochen einen Antrag stellen, musste aber erst einmal einige Dinge für die Schule erledigen. Meine Erklärung / Rechtfertigung für mich selber: Der Antrag ist nur für mich wichtig! Die Sachen, die ich für die Schule erledigen möchte, sind für unsere Schüler und Dozenten wichtig. Also das erst mal vorneweg. Und so ging das mehrere Wochen lang. Bis ich etwas Zeit hatte und dann endlich mal etwas Lesen konnte. Ich hatte ja jetzt so viel für die Schule gemacht und mir die Lektüre eines „guten Buches“ verdient. Den Antrag kann ich ja auch später noch machen.

Aber in meinem Inneren rumort es und wenn ich genau hinhöre, höre ich eine Stimme die sagt: „Du bist faul!“ und ich muss zugeben, dass ich das auch bin. Statt das Buch zu lesen, hätte ich den Antrag schon längst stellen können. Aber ich habe es nicht gemacht.


Die Erklärung, warum ich das so lange vor mich hergeschoben habe, ist eigentlich ganz einfach: Vor ein paar Jahren habe ich schon mal den gleichen Antrag gestellt und der wurde abgelehnt. Nun habe ich mich dazu entschlossen den gleichen Antrag einfach noch einmal zu stellen und eigentlich habe ich ein ganz gutes Gefühl dabei. Aber!!! Tief in mir drin habe ich Angst, dass der Antrag noch einmal abgelehnt wird. Also dieser „kleine“ Zweifel hat mich bisher davon abgehalten meine „Arbeit“ für mich zu erledigen. Das heißt, es gibt einen Grund für meine „Faulheit“ und erst nachdem ich diesen Grund herausgefunden habe, kann ich mich aus meinem Dilemma befreien.


Unser verborgenes Entwicklungspotenzial


Das ist nur ein kleines Beispiel, wie so eine Schattenseite funktioniert und wie man eine Facette davon auflösen kann.

Das Thema Faulheit ist für mich noch längst nicht abgeschlossen. Ich werde mich noch öfter damit beschäftigen müssen. Die nächsten Male funktioniert das hoffentlich schneller, da ich jetzt den eigentlichen Grund dafür kenne: Angst. D.h. beim nächsten Mal muss ich nachschauen, wovor ich eigentlich Angst habe, und dann muss ich nicht mehr mit der vermeintlichen „Faulheit“ kämpfen, sondern kann meine „Aufgabe“ hoffentlich schneller erledigen. ;-)


Genau dieses Hinterfragen und sich intensiv mit mir selbst beschäftigen habe ich während meiner Ausbildung zum Psychologischen Berater an der Hamburger Heilpraktiker Fachschule gelernt und das möchte ich als Dozentin auch gerne an unsere Schüler weitergeben.


Es gibt für alles eine Lösung, auch für die vermeintlichen Schattenseiten, die man mit sich herumschleppt. Es liegt nur an einem selbst, ob man sich weiter damit arrangieren möchte oder ob man diese Schattenseiten nutzt, um sich weiterzuentwickeln. Denn diese Schattenseiten sind quasi eine Art Wegweiser, wo noch Entwicklungspotenzial besteht.


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