Es ist etwas, was nach einem traumatischen, einschneidenden Erlebnis den Menschen bzw. die Seele eines Menschen so sehr verletzt, dass es unerträglich ist. Es verändert einen, ob man es will oder nicht. Das Trauma an sich hat diese Person schon grundlegend verändert und man wird nie mehr wie vorher sein. Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) allerdings ist eine unbewusste Reaktion oder auch Verhaltensaneignung auf dieses Trauma, ob es nun ein daraus resultierender Schutz, Selbsterhalt oder Verarbeitung ist.
In dem Fall, den ich jetzt schildere, lasse ich die körperlichen Traumata beiseite, sondern es geht um ein psychisches.
Als Kind, man mag es kaum glauben, war ich aufgeweckt, aufgeschlossen und ich erzählte wirklich ALLES. Leider hatte ich das Pech, eine eiskalte Bitch als Mutter zu haben, die nicht in der Lage war, Gefühle zu zeigen, geschweige denn ihr eigenes Kind liebevoll zu behandeln, oder irgendeine Art von Gefühlen preis zu geben. Mag auch damit zusammenhängen, dass sie uns Kinder am liebsten gar nicht bekommen, oder ins Heim geschickt hätte.
Ich erzählte als Kind also alles, was mir in den Sinn kam. Das war der klassische Fall „Meine Mutter ist meine beste Freundin“. Das sollte sich aber schnell ändern, denn wie gesagt war sie nicht fähig uns/mich zu lieben. Sie sog die Worte einfach in sich auf und somit auch meine lebendigen schönen Gefühle. Schnell wurde ich ihr zu viel und wenn ich ihr was erzählen wollte und mit ausgebreiteten Armen auf sie zu gerannt kam und sie umarmen wollte, stieß sie mich nur weg, ignorierte mich und ich sollte sie am besten nicht nerven oder sie wollte ihre Erwachsenen-Gespräche in RUHE weiterführen. Kurz gesagt, sie behandelte mich schlimmer als einen Hund… wie Scheiße.
Das ist für mich ein traumatisches Erlebnis gewesen. Von der eigenen Mutter nicht geliebt, sondern verstoßen und am liebsten einfach weggeworfen wie Müll. Das habe ich auch zu spüren bekommen, nicht nur durch ihr Verhalten mir gegenüber, sondern auch dadurch, dass ich es mit meiner kleinen sensiblen Seele fühlte und es wie ein Peitschenhieb immer und immer wieder in mein kleines Herz geschlagen hat. Es tat weh, extrem! Auch wenn es dann letztendlich meine Entscheidung war, mich von ihr zu lösen und von ihr wegzugehen, ist es trotzdem schmerzhaft für ein 6-jähriges Kind, seelisch so verletzt zu werden. Ich war innerlich verloren und alleine gelassen. Jedes Mal, wenn sie mich abwies, brach es mir das Herz aufs Neue, denn ich dachte immer, „was habe ich falsch gemacht?“ Es tat so sehr weh, dass ich innerlich nach und nach abstumpfte damit alle weiteren Male ja nicht mehr so schmerzhaft waren. Man sagt ja auch so schön „Ein Kind kann ohne Nahrung, aber nicht ohne Liebe leben“.
Seitdem habe ich angefangen für meine kleine verletzte Kyralinchen eine harte Mauer aus Stein(bock), Gleichgültigkeit und Abschottung nach und nach aufzubauen. Ich wollte niemanden zeigen, wie verletzt ich war und das ich stark bin und es aushalte.
Auch wenn ich liebevoll und mit schönen positiven Gefühlen aufgefangen und ab da aufgewachsen bin, hat es eine tiefe Narbe aus 6 Jahren Verachtung, Lieblosigkeit, Wut und Schmerz hinterlassen.
Später dann folgten zwei weitere Ereignisse, die genau diese Narbe wieder aufgerissen haben und meine Mauer noch verstärkten.
Das erste war, als ich die Freundschaft zu meiner besten Freundin verlor, gegenüber der ich mich öffnen konnte und die mich auch auf der Seelenebene verstand, so wie ich wirklich bin. Leider wurde sie selber noch so fertig gemacht, sodass leider die falsche Seite irgendwann Überhand gewann. Und so kappte ich auch hier die Verbindung. Dadurch wurde es leider auch nicht besser. Nach außen hin machte ich noch mehr zu und ich redete mit niemandem mehr. Einfach aus Angst wieder so sehr verletzt zu werden und das wieder ein Teil von mir zerbricht.
Und das zweite war, als ich dann die Verbindung zu meinem Vater trennte durch ein riesigen Vertrauensmissbrauch. Auch hier habe wieder ich den Schlussstrich gezogen. Und auch hier war ich froh darüber, aber hier wurde ebenfalls wieder das Gefühl von damals, als 6-jährige ausgelöst.
Letztendlich habe ich immer gesagt, bis hier hin und nicht weiter, aber trotzdem hat es dazu geführt, dass ich mich anderen gegenüber nicht mehr öffnen kann, sie abweisend behandle und generell nicht mehr so viel bis gar nicht mehr rede.
Das ist mein Schutzmechanismus, den ich durch ein traumatisches Ereignis aufgebaut habe. Kein Vertrauen und sicheres Gefühl gegenüber anderen, Angst Verbindungen aufzubauen und Abschottung… ausgelöst durch die Zicke von Mutter, wenn man sie überhaupt so nennen darf.
Das ist es, was mich nach einem Trauma belastet.
Von Kyra